Steinzeitliebe. Wollig-zottelige Hommage.
Archaisch anmutend sollte diese Weste werden. Schließlich stammt die Wolle, aus der die Weste gefertigt wurde, von einer alten ungarische Schafrassen, die es seit Ende des 9. Jahrhunderts gibt: dem Zackelschaf – für Ungarinnen, Ungarn und all jene Sprachakrobaten, die das aussprechen können hier noch die landessprachliche Bezeichnung: Magyar racka juh. Über viele Jahrhunderte war es geschätzter Begleiter jedes ungarischen Schäfers über alle Tiefebenen hinaus. Heute zählt das Hortobágyer Zackelschaf (Zungenbrecher No. 2 – die Texterin übernimmt keine Haftung: Hortobágyi racka juh) zu den geschützten Tierrassen, weil vom Aussterben bedroht. Und wieder ein Grund, warum Filzen so toll es: kein Tier musste für die Weste sein Leben lassen.
Farblich gibt es jedenfalls die entzückenden Schafe mit den witzig gedrehten, dennoch geraden Hörnern in vanillekaramellzuckerlbeige und stahlbraungrau. Die wunderbaren Wallelocken gereichen Dornröschen zu Ehren. Ein herrlich-warmer Pelz ist entstanden, kombiniert mit einem rosa Wollstoff als Innenfutter, damit die Locken eine gute Basis zum Festhalten haben. Außerdem filzt es sich damit gleich nochmal so gut. Diesmal erblasst Betty von G. vermutlich vor Neid. Oder Wilma. Oder beide.
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