Pflege- und Waschanleitung für Filzprodukte

Wunderbar wolliger Filz hat natürlich die selben Eigenschaften wie die herrlich fluffige Schafwolle, woraus er besteht. Die Wolle schützt nämlich das Schaf vor Kälte und Hitze, weil sie isolierend wirkt und gleichzeitig luftdurchlässig ist. Zusätzlich bewirkt die Dichte des Filzes, dass Wasser und Schmutz gut abgewiesen werden und im Gegensatz zu Kunstfasern das Material kaum Gerüche annimmt. Daher sind Filzprodukte generell überaus pflegeleicht. Das freut vor allem die Mitarbeiter der Waschkuchl enorm, weil sie eigentlich nur Rohwolle reinigen müssen. Da Filz beim täglichen Gebrauch trotzdem ab und an schmutzig werden kann, hier eine kleine praxisbewährte Filzreich-Pflegeanleitung des Waschkuchl-Teams.

Kleine Flecken wegbürsten
Eingetrocknete Flecken mit einer Bürste vorsichtig entfernen. Etwas gröbere Verunreinigungen ebenfalls versuchen auszubürsten und eventuell noch mit einem feuchten Tuch reinigen.

Auslüften von Kleidungsstücken oder Schals
Über Nacht an der frischen Luft – Balkon, Garten oder ans offene Fenster – abzuhängen, darüber freut sich Filz immer. Die Sachen bleiben dadurch frisch und ansehnlich.

Ab in den Waschtrog bei hartnäckigen Flecken
Bei großflächigen, hartnäckigen Verunreinigungen empfiehlt sich wohl temperierte Handwäsche mit einem Wollwaschmittel. Der Filz darf keinesfalls stark gerubbelt oder gerieben werden, nur vorsichtig gedrückt. Empfehlenswert ist es, zwei, drei Mal das Waschwasser zu erneuern und das Filzstück einzuweichen. Dann vorsichtig und gut ausspülen, um alle Seifenreste zu entfernen. Optimal wäre es das gereinigte, nasse Filzstück noch zirka fünf Minuten in eine Schüssel mit Essigwasser (1-2 EL Essig auf zirka 3 Liter Wasser) zu legen und dann vorsichtig auszudrücken. Dieser Vorgang neutralisiert die Seifenlauge, denn Wolle mag es nicht basisch. Das macht sie brüchig und matt.

Verwendung elektrisch angetriebener Waschtrommeln
Neumodische Waschmaschinen können zum Reinigen von Filzprodukten ebenfalls verwendet werden. Bei der Wahl des Reinigungsprogrammes empfiehlt sich der vom Hersteller empfohlene Wollwaschgang. Diese Programme heizen bis maximal 30 Grad Celsius und waschen schonend. Achten Sie allerdings darauf, die Waschtrommel nur maximal zur Hälfte zu beladen. Das schont die Woll- oder Filzstücke, weil eine volle Beladung die Reibung der Wäsche aneinander erhöht, was wiederum die Wolle verfilzen ließe.

Trocknen und bügeln
Das nasse Filzstück in ein Handtuch einwickeln und ausdrücken. Anschließend in Form bringen und auch so trocknen lassen. Flache Produkte, wie Sitzauflagen oder Schals, können mit geringer Hitze durchaus gebügelt werden. Wäschetrockner sind eher ungeeignet, da sich der Filz verformen kann.

Wollfusseln entfernen
Wollfusseln (kleine Kugerln auch Pills genannt) bilden sich bei manchen Wollsorten stärker, bei manchen weniger. Es ist prinzipiell ein natürlicher Effekt. Entstehen enorm viele Pills kann es daran liegen, dass der Filzprozess zu früh beendet wurde und sich die Fasern nicht ausreichend gut verbinden konnten. Neuralgische Stellen, wenn etwa Wollfläche auf Wollfläche trifft (man beachte bei gestrickten Wollpullovern die Achselgegend), neigen ebenfalls dazu, viele Wollkügelchen zu bilden. Auf keinen Fall sollten Fusseln abgerissen oder abgezupft, sondern mittels Rasierer oder Schere entfernt werden. Andernfalls werden nur noch mehr Fasern aus dem Faserverbund gezogen, was zu weiterem Pilling führen würde.







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